Latexallergie - Reagierst du allergisch auf Putz- oder Arbeitshandschuhe?

Was ist eine Latexallergie?

Naturlatex kommt in den unterschiedlichsten Gegenständen, z.B. in Luftballons, Arbeitshandschuhen (im Haushalt und der Medizin), Türdichtungen und Kondomen vor. Bei einer Latexallergie reagiert das Immunsystem allergisch auf bestimmte Stoffe, die in Naturlatex enthalten sind. Es gibt zwei unterschiedliche Allergie-Arten:

  • Bei einer Kontaktallergie lösen die in Latexprodukten enthaltenen Zusatzstoffe allergische Reaktionen aus, wie z. B. Nesselausschlag der Hautstellen, die mit Latex in Berührung kamen (Kontaktekzem).
  • Bei einer Allergie vom Soforttyp reagiert der Körper auf die wasserlöslichen Proteine, die im Naturlatex enthalten sind.

Die typischen Symptome einer Latexallergie sind, ähnlich wie auch bei Pollen- oder Tierhaarallergie, Hautrötung, Quaddeln, Reizung von Augen und Atemwegen und können im schlimmsten Fall auch zu einem allergischen Schock führen.

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Wie häufig kommt eine Latexallergie vor?

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. spricht von zwei Prozent der Gesamtbevölkerung, die von einer Latexallergie betroffenen sind. Bei Beschäftigten im medizinischen Bereich (z.B. Krankenhaus, Pflege) liegt der Anteil sogar zwischen zehn bis 17 Prozent. Damit sind allergische Reaktionen auf Latex keinesfalls selten.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Beschäftigte im medizinischen Bereich
  • Beschäftigte der gummiverarbeitenden Industrie
  • Personen mit Neurodermitis
  • Kinder, die früh oft operiert werden müssen, z.B. Kinder mit Spina bifida oder angeborenen Fehlbildungen des Harntraktes

 

Kreuzallergien bei Menschen mit einer Latexallergie

Überempfindlichkeitsreaktionen auf bestimmte exotische Früchte und/oder Gemüse können auch ein Anzeichen für eine Latexallergie sein. Achte auf:

Nahrungsmittel:

  • Acerola-Kirsche
  • Ananas
  • Avocado
  • Banane
  • Esskastanie
  • Kartoffel
  • Kiwi
  • Mango
  • Maracuja
  • Papaya
  • Pfirsich
  • Sellerie

 

Auch Pflanzen können allergische Symptome auslösen. Latexallergiker sollten folgende Pflanzen meiden:

  • Ficus benjamina (Birkenfeige)
  • Gummibaum
  • Kaktus
  • Oleander
  • Weihnachtsstern

Tipps bei einer Latexallergie

  • Ersetze Latexprodukte durch synthetische Gummimaterialien
  • Meide bei Kreuzallergien die benannten Nahrungsmittel und Pflanzen
  • Trage deinen Allergiepass immer bei dir
  • Informiere bei medizinischen Eingriffen oder bei einem Krankenhausaufenthalt Ärztinnen und Ärzte sowie Personal über deine Allergie
  • Trage ein Notfallset bei dir, damit du plötzlich auftretende Latexallergie-Symptome auch dann behandeln kannst, wenn ärztliche Hilfe nicht sofort verfügbar ist

Wenn du bei deiner beruflichen Tätigkeit immer wieder mit Naturlatex in Kontakt kommst, sollte deine Ärztin oder dein Arzt einen entsprechenden Bericht an die zuständige Berufsgenossenschaft erstatten. Diese muss dann klären, ob durch besondere Schutzmaßnahmen der Kontakt mit dem Allergieauslöser vermieden werden kann. Ist das nicht möglich, kann in besonders schweren Fällen auch ein Wechsel der beruflichen Tätigkeit notwendig werden.

Tipps zur Vermeidung von Latex-Kontakt

 

Tipps Naturlatex

Typische Symptome einer Latexallergie

Eine Latexallergie macht sich meist durch allergische Hautreaktionen bemerkbar, die sich auch auf andere Körperregionen ausbreiten oder von einer Schwellung der Augenlider begleitet werden können. Ähnlich wie bei anderen Allergien können aber auch Störungen des Verdauungstraktes oder der Atemwege die Folge sein. Ein Asthma-Anfall kann auch noch mehrere Stunden nach dem Kontakt mit Latexmaterial erfolgen. In besonders schweren Fällen kann eine Latexallergie auch zu einem anaphylaktischen Schock führen.

Mögliche Symptome auf einen Blick

  • Rötungen der Haut
  • Quaddelbildung inkl. Ausweitung auf andere Körperregionen
  • Schwellung der Augenlider
  • Juckreiz
  • Schwellung der Augen- und Nasenschleimhäute
  • Tränende Augen
  • Laufende Nase
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Hals- und Rachenbeschwerden
  • Atemnot

Auch das Anschwellen der Lippen beim Aufblasen von Luftballons oder Überempfindlichkeitsreaktionen auf bestimmte exotische Früchte wie Avocados, Bananen, Kiwis, Mangos, Maracujas (Passionsfrüchte) oder Papayas können ein Indiz für eine Latexallergie sein.

Mehr dazu

Therapie einer Latexallergie

Akute Beschwerden können mit antiallergischen Medikamenten oder Kortisonpräparaten behandelt werden. Tritt allergisches Asthma bronchiale auf, kommen zudem auch Inhalationen mit Substanzen wie Salbutamol infrage.

Zusätzlich sollten Betroffene versuchen, den Kontakt mit dem Allergieauslöser zu vermeiden. Eine Allergen-Immuntherapie - auch Hyposensibilisierung genannt, wie sie heute bei anderen Allergien wie Pollen- oder Hausstaubmilbenallergien oft mit gutem Erfolg praktiziert wird, ist bei einer Latexallergie bislang leider keine Option.

Hyposensibilisierung

Wie wird eine Latexallergie diagnostiziert?

Um festzustellen, ob eine Latexallergie vorliegt, wird die Ärztin oder der Arzt in der Regel zunächst detailliert fragen, welche Beschwerden wann und unter welchen Umständen aufgetreten sind. Zusätzlich können auch bereits bekannte Allergien für die Diagnose eine wichtige Rolle spielen.

 

Allergietests:

  • Bluttest: Das Blut wird auf spezifische IgE-Antikörper gegen Naturlatex untersucht

  • Pricktest: Eine Lösung mit Latexallergenen wird mit Abwehrzellen der Haut in Kontakt gebracht, um zu sehen, ob diese bei den Betroffenen eine allergische Reaktion auslösen

Anaphylaktischer Schock

Mehr über schwerste allergische Reaktionen

Kreuzallergien

Latexallergikerinnen und -allergiker reagieren häufig auch auf Nahrungsmittel

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Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.

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